Metallische Dichtungen auf gasketdata.org

Metallischen Dichtungen, wie Linsendichtungen und RTJ-Dichtungen, sind mittels Drehen hergestellte rein metallische Profildichtungen. Sie sind für den Einsatz bei hohen Drücken und Temperaturen konzipiert. In der aktuellen Fassung der EN 13555 (Stand 2021) ist die Ermittlung von Kennwerten für z.B. RTJ-Dichtungen und die Berechnung von Verbindungen nach EN 1591-1 nicht möglich. Dieses liegt maßgeblich an der im Vergleich zu Flachdichtungen speziellen Geometrie der Dichtung und der Flansche, den verwendeten Materialien und dem Einsatzbereich.

Metallische Dichtungen, RTJ-Dichtungen

Anders als bei Flachdichtungen, ergibt sich bei RTJ-Dichtungen (mit ovalem Profil) durch die Geometrie der Bauteile während der Montage zunächst eine Linienberührung zwischen Flansch und Dichtung. Die folgende Abbildung zeigt einen typischen Fall für die Einbausituation einer Dichtung mit ovalem Profil.

Symboldarstellung der Einbausituation einer RTJ-Dichtung mit ovalem Profil

Mit zunehmender Vorspannkraft vergrößert sich die Kontaktfläche zwischen Dichtung und Flansch. Aus diesem Grund sollte bei diesem Verbindungstyp eher von einer Linienkraft als von einer Flächenpressung ausgegangen werden. Bei RTJ-Dichtungen existieren auch Profile (z.B. oktogonal), bei denen Dichtung und Flansch flächige Kontaktstellen besitzen. Allen Dichtungen gemein ist, dass die resultierende Leckage davon abhängig ist, wie gut sich die Kontaktflächen zwischen Dichtung und Flansch aneinander anpassen. Die Verbindung mit metallischen Dichtungen stellt hier besondere Anforderungen an die Güte der beiden Oberflächen und ist weiterhin insbesondere Abhängig von der Materialpaarung. In der aktuellen Fassung der EN 13555 sind bisher keine Materialien für Prüfungen dieser Dichtungstypen spezifiziert und weiterhin ist ausschließlich die Flächenpressung als Größe genannt, bei Dichtungen mit Linienberührung sollte jedoch eher mit einer Linienkraft gearbeitet werden.